Montag, 8. Oktober 2007

Stressbewerbung-Crashgarantie-Anleitung für alle

Bewerbungsgespräche

"Na, hast Du gerade eine Einladung erhalten?" "Gratuliere herzlich!"

Nur nicht nervös werden, immerhin bist Du jetzt in der Endrunde. Das bedeutet, es kommt endlich zu einem absoluten Ende der Jobsuche oder Du machst eben weiterhin so Deine Runden.

Bereite Dich vor, Dich selbst mental, optisch, geistig und vor allem auch Deine Unterlagen, falls diese noch nicht dort sind, wo Du Dich ja bald einzufinden hast.

Konzentriere Dich auf Deine Stärken! Was hast Du auf welche Art super gemacht und vor allem, könnte das auch für dieses Unternehmen besonders wichtig sein?

Der Tag ist da, Du bist einbalsamiert, duftest dezent und nicht vulgär, hast etwas an, was Dich optisch aufwertet und ziehst keinen dunkelroten Lippenstift mit lässigem Schwung auf die Lippen. Du bist seriös, kompetent und absolut darauf aus, diesen Hammerjob zu erhaschen.

Gut im Zeitlimit, bereitest Du Dich geistig auf die Siegerrolle vor. Mentale Vorbereitung ist der halbe Job! Dann schwingst Du Dich dynamisch in die heiligen Hallen. Aber, bitte nicht zu dynamisch! Also, nicht so, daß die Halle unter Deinen Schritten zittert und die Türe krachend ins Schloß fällt!

Das habe ich nämlich schon öfter so gemacht, ist aber trotzdem nicht ideal!

Trete mit einem zarten Lächeln und nicht mit einem Breitgrinser ein. Noch hast Du nichts zu lachen! Außerdem wirkt ein breites Grinsen sehr anmaßend auf den Personalentscheider.

Setze Dich auf ein Dir angebotenes Stühlchen......wenn möglich, mit dem Rücken zum Fenster. Weshalb? Falls Du nicht mehr ganz taufrisch sein solltest, dann sieht man diese Tatsache nicht so drastisch. Dein Gesicht wirkt weicher, milder!

Knalle auch nicht Deine Unterlagen auf den Tisch! Das könnte als Besitzergreifung des Territoriums verstanden werden. Auch eine zu lässige, da offene Körperhaltung wirkt zu souverän. Damit verschreckst Du wieder! Sie sind ja sooo sensibel, diese Personalchefs!

Erwarte Dir nicht gerade extrem durchschimmernde Intelligenz bei der Gesprächseröffnung! Immerhin sind diese Leute auch nur Menschen, deshalb streckenweise auch leicht grenzdebil wie Du selbst.

Starrt der Mann auf einen Wust an Unterlagen, die sich vor ihm auftürmen, dann hilf ihm dezent dabei, Deine zu finden. Meist sitzt er davor, aber es ist ihm peinlich, wenn Du das zu stark betonst. Außerdem fehlte ihm die Zeit, Deinen hochinteressanten Lebenslauf akribisch zu lesen. Folglich weiß er nur, daß Du schon einmal irgendwo irgendetwas gearbeitet hast.

Verwirre ihn nicht, indem Du seinen Monolog über das Unternehmen abkürzst mit Worten wie: "Ja, genau! Das Mutterunternehmen hat den Sitz in Blahblah.....die Mitarbeiterzahl beträgt aktuell ..... und nach den allerneuesten Bilanzdaten, auf die ich zufällig bei meiner intensiven Recherche gestoßen bin, handelt es sich um ein offensichtlich nicht allzu kränkelndes Unternehmen!"

Bitte, lasse Dich nie zu solchen Aussagen hinreißen, auch wenn sie stimmen! Es hat sich, egal wie es auch sein mag, in der Wortwahl um ein zumindest "blühendes Unternehmen" zu handeln. Was ihm wahrscheinlich wirklich bald blüht, das ahnst Du sowieso schon. Egal, Job ist Job!

Im Gegensatz zu den Millionen an Vorschlägen, daß man sich ein Bild über das jeweilige Unternehmen machen sollte, ist ein zu großer Fleiß in diese Richtung, nicht besonders wirkungsvoll, da man wiederum eher Beklemmung statt Freude auslöst.

Geht das Wort an Dich, schildere Deinen fulminanten Lebensweg. Jedoch, bitte in Kürze! Hast Du viele Erfahrungen gesammelt, dann frage doch, welche von diesen näher geschildert werden sollten. Will er von allen etwas wissen, dann wird es schwierig. Halte Dich zurück, konzentriere Dich nur auf Deine Erfolge, dann schrumpft die Sache gleich von selbst drastisch zusammen.

Absolut zu vermeiden sind Sätze wie: "Ja, das war eine unglaublich schwierige Zeit dort! Wissen Sie, da saß ich ahnungslos in dem Betrieb, dachte, sie würden wirklich ein Interesse an guter Kundenbindung haben und was war?"
Auch solche Einblicke sollte man nicht geben: "Stellen Sie sich einmal vor, da sitzen Sie, haben einen aufgelösten Kunden am Apparat und in diesem Moment brennt zu allem Unglück auch noch der Ofen ab!"

Die Phantasie wird mit ihm durchgehen! Er wird züngelnde Flammen und grauschwarzen Rauch in die Lüfte quellen sehen! Katastrophen machen sich nie gut! Vermittle ihm deshalb nicht verbal eine ungeheuer lange Kette gereizter Kunden, grauenvolle Finanzeinbrüche, explodierende Hochöfen und andere deprimierende Dinge.

Hat Dein Berufsweg viele Brüche? Teile ihm ja nicht mit, daß Du in dieser Zeit daran dachtest, als Künstler eine Karriere aufzubauen. Das klingt wenig solid! Besser wäre es, Du hättest die Zeit genützt, um in Frankreich die Sprachkenntnisse aufzupolieren. So quasi ein Praktikum! Auch gut klingt eine soziale Funktion. Vielleicht hast Du eine ältere Mutter, welche krankt?

Sag nie: "Ach, mir ging der ganze Wirbel mit der Jobsuche dermaßen auf den Geist, daß ich mir eine Depression einfing und einfach einmal eine Ruhephase brauchte!" Depressionen haben heute zwar recht viele Leute, fast so häufig wie Grippe, aber vital wirkt man damit nicht und auch nicht belastungsfähig.

Bei Durchsicht Deiner Diplome bzw. Deiner angegebenen Fähigkeiten erspare ihm am besten auch: "Dieses Diplom mag ja gut sein, aber wenn man bedenkt, wie lange ich hier keine Chance bekam, dieses Wissen anzuwenden, ist wohl klar, daß ich etwas Zeit brauchen werde, bis ich mich hier wieder sattelfest fühle!" Das interessiert ihn aber nicht, denn Zeit will er Dir dafür nicht lassen! Auch keine zwei Wochen!

Bemerkenswerte Reaktionen wirst Du erleben, wenn Du wagst zu fragen: "Bitte, könnten Sie mir eine Arbeitsplatzbeschreibung geben?" Uuuuups, hier herrscht in den allermeisten Fällen peinliche Stille. Du gibst ihm mit dieser Frage zu verstehen, daß er nicht sehr kompetent ist, denn er hat nun einmal an so etwas nicht gedacht.

Hast Du diese Hürden elegant gemeistert, dann folgt die unheilschwangere Frage: "Was haben Sie sich denn so als Gehalt vorgestellt?" Die Antwort: "So viel, wie ich nur bekommen kann!" ist zwar ehrlich, aber gehört zu den verbotenen Antworten. Ein: "1000,- Euro netto!" weist Dich in den meisten Fällen als Idiotin aus, wenn das Arbeitsgebiet zwei Fremdsprachen usw. verlangen sollte. Die Angabe des höchsten Gehaltes, das Du je bekommen hast, kann zu originellen Reaktionen führen. "Was?... XXX,- Euro....brutto?" "Nein, natürlich netto!" "Wer zahlt denn das?" "Wurde mir!" "Ja, wurde!"

Es ist ein schwieriges Kapitel........sehr schwierig! Am besten Du schaust, ob Du einen Kollektivvertrag auftreiben kannst, um Dir ein ungefähres Bild zu machen. Falls es keinen gibt, dann wird es haarig!

Tatsache ist, diese Sache wollen sie heute beim ersten Gespräch geklärt haben. Eine Vertagung, egal wie raffiniert Du das auch versuchst, findet meist nicht statt.......zumindest bei mir. Falle auch nicht auf solche Fragen herein: "Ich möchte nun die Höhe des Gehaltes wissen das sichert, daß Sie sich für diese Arbeit motiviert fühlen!" Der Tätigkeitsbereich wird häufig in aufgeblähter Form geschildert, offensichtlich kann ihn aber fast jeder Mensch übernehmen, der alle Tassen im Schrank hat. Dein Gehaltswunsch, der sich nach dem unwirklichen Arbeitsplatz ausrichtet, wird folglich viel zu hoh sein. Auch hier gibt es Ausnahmen! Zwei Jobs bekam ich nicht, weil ich viel zu wenig verlangte! Auch blöd!

Nun hast Du das Gespräch.......Deiner Meinung nach.......gut hinter Dich gebracht. Eine freundliche Verabschiedung, ein Versprechen, daß man sich bei Dir melde. Du sitzt ab nun in der Warteschleife und hoffst.

"Liebe Frau XYZ, wir bedauern Ihnen mitteilen zu müssen, daß Sie aufgrund der Flut von Bewerbungen leider nicht in Frage kommen. Wir sind jedoch sicher, daß Sie aufgrund Ihrer Qualifikationen .............!"

Es kann aber auch passieren, sehr häufig sogar, daß Du keinerlei Reaktion erhältst. Dann bist Du tief gekränkt und das zu Recht! Wehre Dich und schreibe ein grimmiges Mail in dem Du andeutest, daß auch der Personalentscheider ersetzbar ist und sich eines recht nahen Tages in der identen Situation befinden könnte. Glaubt er zwar sicher nicht, könnte jedoch durchaus sein!

Bis dahin wirst eventuell Du einen Platz an der Sonne gefunden haben und er einen suchen. Was für eine Pracht!

8 Kommentare:

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